Jean-François Charles wird am 19. Oktober 1952 in Belgien geboren.
Charles, der früh eine Begabung für das Zeichnen zeigt, wird bei der Weiterverfolgung dieser Tätigkeit von seinen Eltern unterstützt. So studiert er ab 1967 an der Akademie der Schönen Künste in Brüssel und beginnt seine Karriere mit Karikaturen unter dem Pseudonym BOF, die in La Libre Belgique, La Nouvelle Gazette und L’Alliance Agricoleveröffentlicht werden.
Nach seiner zweijährigen Ausbildung fängt er mit der Erschaffung von Comics an, wobei ihm eine Zusammenarbeit bei Dupuis angeboten wird. Im Spirou Magazin erscheint Les Chevaliers du pavé (1977) nach einem Szenario von Jean-Marie Brouyère und Terence (alias Thierry Maertens). Diese Geschichte hat jedoch nicht den erhofften Erfolg. Auch zeichnet er ein paar Geschichten (Les Belles Histoires de l’oncle Paul), die nie veröffentlicht werden. Michel Deligne ist von Jean-François Charles Zeichnungen überzeugt und bietet ihm daraufhin an, mehrere Kurzgeschichten nach Skripten von Jan Bucquoy zu zeichnen. Die Geschichte Le Bal du rat mort hat ihn dabei sehr bewegt.
Während einer sieben Wochen langen Rundreise mit seiner Frau Maryse Charles durch Nordamerika reift in ihm der Gedanke an einer neuen Serie:
1982 erscheint der erste Band von Les pionniers du nouveau monde (dt. Die Pioniere der Neuen Welt) bei Edition Michel Deligne, in dem sich England und Frankreich in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert um die Vorherrschaft in Nordamerika bekriegen. Er wird mit dem Grand Prix Spatial de la francité ausgezeichnet. Weitere Preise für die Pioniere, die nach dem Konkurs der Edition Michel Deligne ab Band 3 bei Glénat veröffentlicht werden, folgen. Die Zeichnungen tritt er 1994 mit Band 7 an Ersel ab.
Diese bekannte und bis heute laufende Serie, die er seit 1999 mit seiner Ehefrau gemeinsam entwirft, zeichnet sich durch eine geschickte Verbindung von Fiktion und Zeitgeschichte aus. Sie stellt dabei politische und historische Sachverhalte mit den romantischen Erlebnissen der im Comic handelnden Personen dar.
Im Anschluss an seine Ägyptenreise im Jahr 1989 beginnt er 1990 die Arbeit an der Serie Fox, deren Geschichte von Jean Dufaux geschrieben wird.
2001 bringt er zusammen mit Frank Giroud den dritten Band der Serie Le Décalogue (dt. Zehn Gebote) bei Glénat heraus. Zusammen mit Maryse erschafft er zudem India dreams (2004) und War and dreams (2007-2009), die beide auf deutsch bei Splitter erschienen sind.
Er ist stolzer Vater eines Sohnes und zweier Töchter und lebt in der Villa „Sagamore“ in Belgien.
Bibliographie
auf deutsch |
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1987–heute 2002 2009 2010 |
Die Pioniere der Neuen Welt Zehn Gebote India dreams War and dreams |
Originalserien |
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1980 1982–heute 1987 1988 1991–1998 1999 2000 2001 2001 2001 2002–heute 2003 2004 2006–2011 2006 2007–2009 2008 2008–2009 20092010–2013 2010–heute 2011 2012 |
Le bal du rat mort Les pionniers du nouveau monde La Porée Sagamore Pilgrimage Fox Crayonnés sur fond de sable Les chevaliers du pavé Crayonnés de J.-F. Charles Esquisses et Toiles Le Décalogue India dreams Kama Sutra À propos de… India Dreams Les Mystères d’Osiris Rebelles War and dreams Les grands bâtisseurs du Sagamore Red Bridge L’atelier de Maryse et Jean-François Charles Africa Dreams Ella Mahé Far away American dreams |