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Alfredo Castelli ist ein italienischer Szenarist (und gelegentlich auch Zeichner), der am 26. Juni 1947 in Mailand geboren wurde. Er arbeitete abwechselnd oder zugleich als Szenarist für Comics und das Fernsehen, als Redakteur und Herausgeber von Zeitschriften und Fanzines, spielte in Dokumentationen über H.P. Lovecraft mit und veröffentlichte ein Sachbuch über amerikanische Zeitungsstrips.

1965 begann seine berufliche Karriere, als er den Serienableger Scheletrino schuf, der im zweiten Zyklus von Diabolik in Italien, aber auch in Frankreich unter dem Namen Mortibus erschien. Im selben Jahr wurde er Redaktionsleiter von „Kolosso”, und gründete 1966 mit Paola Sala den „Comics Club 104“, das erste italienische Fanzine, das sich den Comics widmet.

1967 begann dann endgültig seine Karriere als Szenarist, und er schrieb unter anderem Rocky Rider, Pedrito el Drito, Piccola Eva (gezeichnet von Antonio Terenghi), aber auch Cucciolo und Tiramolla für Alpe, und arbeitete dann sogar für „Topolino“ (das italienische Äquivalent zu Mickey Mouse).

Von 1966 bis 1969 arbeitete Alfredo Castelli auch für das Fernsehen, wo er zahlreiche Skripte und sogar das Drehbuch für den Film Il Tunnel sotto il Mondo (1969) schrieb. 1969 gründete er zusammen mit Mario Gomboli, Marco Baratelli und Carlo Peroni das humorvolle Magazin „Tilt“. Er schrieb auch eine von Antonio Sciotti gezeichnete Version von Dracula für Sansoni. 1970 gründete er mit Pier Carpi eine weitere Zeitschrift: „Horror“, in der er die in Frankreich im Scop Magazine veröffentlichte Zio Boris-Reihe veröffentlichte. Danach trat er als Redakteur und Drehbuchautor dem „Corriere dei Raggazzi“ bei. Dort schuf er L’Ombra mit Mario Cubbino und Gli Aristocrati (dt.: Die Gentlemen GmbH) gezeichnet von Ferdinando Tacconi. Danach folgte Otto Kruntz , eine verrückte Wissenschaftlergeschichte, illustriert von Daniele Faragazzi, und L’Omino Bufo, eine humorvolle Serie, die er sogar selbst zeichnete! Für das Magazin „Il Giornalino” schrieb er 1971 mit Renato Polese Mister Charade, aber auch Gli Astrotoppisti für Nevio Zeccara und Chico & Blasco. 1976 schrieb er mit Mario Gomboli Eva Kant, einen Spin-off von Diabolik, gezeichnet von Giancarlo Alessandrini. 1978 folgte Sherif für Renato Polese in „Il Giornalino”. 1978 schrieb er auch Allan Quatermain für die Zeitschrift „Supergulp“, die bereits die Grundlage für seine berühmteste Kreation schuf: Martin Mystere. Zur gleichen Zeit kam er zu Bonelli, wo er begann, Szenarien für Zagor, Mister No (1977), Ken Parker (alias Scotty Long Rifle, 1980) oder Dylan Dog (1988) zu schreiben. Er schrieb auch L’Uomo delle Nevi (dt.: Der Schneemensch), gezeichnet von Milo Manara im Jahr 1977, und 1978 L’uomo di Chicago (Der Mann aus Chicago) für Giancarlo Alessandrini. 1980 schuf er Mike Merlin, die Abenteuer eines Illusionisten à la Channing Pollock, für die deutsche Zeitschrift „Zack“, gezeichnet von Enrico Bagnoli. Leider wurde diese Veröffentlichung durch das abrupte Ende des Magazins nicht beendet. 1982 folgte dann tatsächlich die oben erwähnte Serie Martin Mystère, gezeichnet von Giancarlo Alessandrini, die zu einem internationalen Erfolg wurde und sogar als Zeichentrickfilm und als Kinderroman umgesetzt werden sollte. 1983 startete er mit Guido Silvestri ein weiteres Zeitschriften-Projekt: sie belebten die Zeitschrift „Eureka“ neu, aber dieses Abenteuer überlebte nur die Dauer von zwölf Ausgaben beim Verlag Corno, bevor es wieder eingestellt wurde. 1987 arbeitete er über das Atelier Epierre nach seinen früheren Erfahrungen bei „Topolino” direkt mit Disney zusammen. 1990-91 war er auch wieder im Zeitschriftenbereich tätig, und arbeitete zusammen mit Ferdinando Tacconi  für „Magic Boy“ und „Magic Girl“, zwei Werbemagazinen von „Mattel“. 1992 startete er die Serie Zona X (noch mit Bonelli), ein Spin-off von Martin Mystère, die bis 1999 andauerte. 1997 war er wieder beim Fernsehen und schrieb das Szenario für die TV-Show „AleX”. Im Mai 2000 folgte dann ein neues Abenteuer von Pedrito el Drito, gezeichnet von Antonio Terenghi. In den Jahren 2003 und 2005 wurden zwei Alben von Doctor Mystere auf deutsch von Kult veröffentlicht, die von Lucio Filippucci gezeichnet wurden. 2004 wagte er einen Abstecher in die Schauspielerei und spielte eine eigene Rolle in dem Dokumentarfilm HP Lovecraft – Ipotesi di un viaggio in Italia und im folgenden Jahr dann noch einmal in dem italienischen Film Il mistero di Lovecraft – Road to L.

2006 schrieb er eine historische Arbeit über Amerikanische Comics, die von 1895 bis 1919 in Tageszeitungen veröffentlicht wurden, mit dem Titel Here We Are Again. Er hat auch ein oder zwei Szenarien für Carabina Slim geschrieben, obwohl er selbst sagt, dass er keinen großartigen Job gemacht hat…

Weitere Informationen zum Künstler

Veröffentlichungen auf deutsch abweichend (Original)
1971 Valentina (Interscal)
1972-1985 Die Gentlemen GmbH (Koralle, Ehapa) Gli Aristocrati
1974-1978 Donald Duck 144 (Ehapa)
1991-1993 Ein Mann ein Abenteuer (Der Schneemensch) (Feest) L’Homme des neiges
2003-2005, 2016 Docteur Mystere (Kult Editionen, Erko)
2020-heute Die Gentlemen GmbH (Finix) Gli Aristocrati

 

weitere Veröffentlichungen Im Original
1966-1986 Ombrax
1971 Zio Boris
1972 Dossier Negro
1975 Vampirella
1979-2019 Les Gentlemen Gli Aristocrati
1979 L’Homme de Chicago
1979 L’Homme des neiges
1980-1984 Mister No
1982 Long Rifle
1982-1984 Zagor
1987-2010 Les Grandes énigmes de Martin Mystère détective de l’impossible
2001-2002 Mustang (3e série suite) (Semic)
2003-2005 Véritables souvenirs du Docteur Mystère
2009 Le grand Diabolik
2017 Diabolik – Il Re del Terrore: il remake

 

https://fr.wikipedia.org/wiki/Alfredo_Castelli
Kategorien: Künstler

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