Michel Régnier wurde am 05. Mai 1931 in Ixelles/Elsene (Belgien) geboren und ist am 29. Oktober 1999 verstorben.
Er wuchs in Herstal, am Stadtrand von Lüttich, auf. 1943 druckte er als Zwölfjähriger seine erste Zeitung Le Journal de Nouny, die aus einer Mischung von Texten und humorvollen Karikaturen bestand.
Durch einen unglaublichen Zufall traf der junge Greg im Jahr 1951 André Franquin, der ihm viele Ratschläge gab. Er begann am Saint-Luc in Liège Kurse in Publizistik zu belegen, denen er furchtbar gelangweilt folgte. Nach neun Monaten Wehrdienst wurde der Wehrpflichtige Michel Régnier im November 1952 aus gesundheitlichen Gründen entlassen. Im folgenden Monat heiratete er Denise Stevens, mit der er die beiden Kinder Denis und Martine bekam.
1953 schuf er unter dem Pseudonym Michel Denys für Héroïc Albums die Serie Le chat, die Anleihen an Batman aufwies und bis 1956 fortgeführt wurde. 1954 wurden im Spirou Magazin die beiden Geschichten Caddy et le temple aux tigresund La Corrida veröffentlicht. 1955 brachte er sein eigenes Magazin Paddy auf den Markt, das es auf fünf Ausgaben schaffte und in einem riesigen finanziellen Misserfolg endete. Ab 1956 fand er Arbeit bei der Agentur International Press, für die er bis 1965 mehrere Serien anfertigte, unter anderem Fifi, Toutsy, Fleurette, Luc Junior und Minouche. Die Abenteuer von Luc Junior wurden zuvor von Uderzo und Goscinny angefertigt.
Im Jahr 1957 begann Greg mit dem Schreiben zahlreicher Gags für Franquin um Modeste et Pompon (dt. Mausi und Paul). Bald folgten längere Szenarien für die Abenteuer von Spirou und Fantasio: La peur au bout du fil (1957), Le prisonnier du Bouddha (1958), Tembo Tabou (1958), Z comme Zorglub (1959), L’Ombre du Z (1960) und QRN sur Bretzelburg (1961). Im gleichen Jahr traf Greg auf Tibet, für den er an der Serie Chick Bill mitarbeitete.
Hergé und Raymond Leblanc fragten Greg 1959, ob er an einer Zusammenarbeit zur Adaption von Tim und Struppi an die Zeichentrickfilme interessiert sei, was er natürlich nicht abschlagen konnte. Zudem verfasste er ein Szenario für Tim und Struppi, das jedoch nie als Album realisiert wurde. Nebenbei arbeitete er für das Magazin Tintin von 1960 bis 1963 an seiner eigenen Serie Rock Derby, die von einem Ex-Boxer im Dienst für die Gerechtigkeit handelt.
Nachdem er dank Rock Derby zu seinem eigenen Stil gefunden hatte, trat Greg 1963 mit gleich drei Serien abermals als Zeichner in Erscheinung. Im April griff er Zig et Puce von Alain Saint-Ogan wieder auf, für Vaillant schuf er Ende des Jahres die bis 1972 aktive Kinderbande Les As und für Pilote die Serie Achille Talon (dt. Albert Enzian).
Am Ende des Jahres 1965 wurde er Chefredakteur der Zeitschrift Tintin, wofür er sich eine Wohnung in Brüssel mietete. Er hielt diesen Posten bis 1974. Im darauffolgenden Januar produzierte er mit Hermann die Serie Bernard Prince (dt.Andy Morgan) für Tintin. 1967 folgten Bruno Brazil (mit William Vance) und Luc Orient (mit Eddy Paape). 1968 dann Olivier Rameau (dt. Oliver & Columbine) mit Dany. Greg besuchte im gleichen Jahr während einer Reise nach Montreal erstmals New York.
1969 passte Greg die Abenteuer von Tim und Struppi für den animierten Spielfilm Der Sonnentempel an. Im Dezember schrieb er für Hermann die Serie Comanche, die wiederum in Tintin erschien. 1971 erstellte er zusammen mit Derib den One-Shot Go West.
Im nächsten Jahr schrieb Greg das Drehbuch für den Kinofilm Tim und der Haifischsee, zu dem 1973 der Comic Tintin et le lac aux requins erschien. 1974 verließ er Tintin und wurde bei Dargaud Art Director. Im darauffolgenden Jahr startete er das Achille Talon Magazin, von dem es nur sechs Ausgaben gab. Daneben kreierte er zusätzlich zu den Comicserien auch Drehbücher für Film- und Fernsehproduktionen. 1976 und 1977 trat Greg bei TF1 mit den Sendungen Trucs de la BD und Les visiteurs du mercredi auf.
Greg zog im Januar 1982 in die USA und bemühte sich den frankobelgischen Comic in Amerika bekannt zu machen, was er bis 1987 vergeblich für Dargaud versuchte. 1983 endete die Zusammenarbeit mit Hermann und William Vance. Im Jahr 1987 erschufen Batem und Greg zwei Abenteuer des Marsupilamis. In der Folgezeit bekam Greg mehrere Auszeichnungen, darunter den Grand Prix des Arts Graphiques (1987) und Chevalier des Arts et des Lettres (1988).
1990 startete Greg zusammen mit Michel Rouge erneut die Serie Comanche. Im Jahr darauf kam das Debüt-Album von Colby, das von Michel Blanc-Dumont gezeichnet wurde, auf den Markt. Der letzte der drei Bände dieser Serie erschien 1997 bei Dargaud. In Deutschland wurde diese Serie im Jahr 2010 von Finix Comics komplettiert.
1995 starb seine Frau Denise Greg.
Im Januar 1999 wurde Greg Officier des Arts et des Lettres und das Festival von Angoulême widmete ihm eine große Ausstellung. Im Februar veröffentlichte Dargaud den Band Greg: Dialogues sans bulles, der eine Sammlung von Interviews mit Benedikt Mouchart enthält.
Greg starb am 29. Oktober 1999 im Alter von 68 Jahren an einem Aneurysma. Er gehörte nicht nur zu den produktivsten Autoren frankobelgischer Comics, sondern überzeugte sowohl durch geniale humoristische Szenarien als auch im Abenteuer-Genre.