Franz Drappier wurde am 11. Juni 1948 in Charleroi (Belgien) geboren und ist am 8. Januar 2003 in Paris verstorben.
Er ist besser bekannt unter seinem Vornamen Franz und wurde durch seinen Großvater vom Comicvirus infiziert. Franz Drappier besaß eine Vorliebe für Pferde und studierte Kunst an der Saint-Luc in Brüssel und in Mons. Er arbeitete von 1966 an als Illustrator, bis er im Jahr 1969 begann, Comics zu machen. Nach mehreren Comics in den beiden großen Magazinen Spirou und Tintin begann Franz, die humorvolle Serie Korrigan mit dem Szenaristen Vicq in Tintinherauszubringen. Von dieser Serie erschien 1980 bei Chlorophylle ein limitierter Band.
Im Jahr 1972 wurde sein Werk kurz in Pilote veröffentlicht und er schuf Les Aventures de Christopher zusammen mit Yves Duval in Le Soir Jeunesse. Im selben Jahr trat Franz dem Studio von Henri Desclez bei, in dem er sieben Episoden der Abenteuer von Commissaire San-Antonio anfertigte.
Beginnend im Jahr 1975 erschien sein Name immer häufiger in Tintin. Er übernahm mit Band 3 die Serie Jugurtha von Hermann und kreierte seine eigenen Serien Hyperion nach Geschichten von André-Paul Duchâteau und Lester Cockney, zu welchem er die Szenarien selbst anfertigte. Neben seinen zahlreichen Serien zeichnete Franz auch mehrere Independent Comics wie Bruxelles, mille ans d’épopées, 1830, la révolution belge, Captain Tom und Pur-Sang. Er ging 1982 zum Magazin Charlie Mensuel, wo er zusammen mit Daniel Pecqueur die Serie Thomas Noland begann. Zwei Jahre später zeichnete er mehrere Kurzgeschichten im Metal Aventure, zu denen José-Luis Bocquet und Jean-Luc Fromental die Geschichten erfanden.
Während er weiterhin an Jugurtha und Lester Cockney arbeitete, startete Franz im Jahr 1987 mit Poupée d’ivoire in Vecu und übernahm 1990 eine Episode von Jijés Jerry Spring. Im darauffolgenden Jahr erschien bei Dupuis der erste von drei Teilen der Comic-Adaption von Paul-Loup Sulitzers Roman Hannah mit einem Skript von Jean Annestay. Neben seiner zeichnerischen Tätigkeit schrieb Franz Szenarien für Jean-Louis Pesch (Les Primeurs in Tintin), Christian Denayer (Gordin Tintin und Hello Bédé, 1987-1992), Éric (Les Perdus de l’Empire, 1990), Jarbinet (Sandy Eastern, 1992), Odrade (Ishrum, 2002) und François Plisson (Akarad, 2003).
In den Jahren 1994 und 1996 schuf er mit Irish Melody und Shamrock Song zwei Comics über die Jugend von Lester Cockney. 1999 wurde der One-Shot Wyoming Doll bei Dargaud als Album veröffentlicht. Im Jahr 2001 begann er mit der Reihe Compagnons de fortune, deren zwei Bände bei Delcourt erschienen sind. Anschließend zeichnete Franz den zehnten und letzten Band der Serie Le Décalogue (dt. Zehn Gebote), die komplett von Frank Giroud geschrieben wurde.
Franz Drappier verstarb am 8. Januar 2003 in Paris.