Manu Larcenet wird am 06. Mai 1969 in Issy-les-Moulineaux (Frankreich) geboren und ist einer der führenden franco-belgischen Künstler des humoristischen Comics dieser Tage.
Larcenet studiert Grafik und angewandte Kunst in Sèvres. Zur gleichen Zeit gibt er mehr und mehr Konzerte mit seiner Punkband. 1991 versucht er sich auf eine ziemlich gewalttätige Art ausmustern zu lassen, was aber nicht funktioniert und ihm einen Aufenthalt im Strafbataillon einbringt, eine Erfahrung, die er nicht einmal seinem schlimmsten Feind wünscht. Obwohl?! Zurück in der Freiheit zieht er mit Musikerfreunden bei Hausbesetzern ein und stürzt sich voll und ganz in die Musik, vernachlässigt aber dennoch nie das Zeichnen. Sein Artwork erscheint zu dieser Zeit in Comic und Rock Fanzines.
Im Oktober 1994 wird eines seiner Werke erstmals im monatlich erscheinenden Fluide Glacial Magazin (Ausgabe 220) der breiten Masse zugänglich, womit seine professionelle Karriere beginnt. Seitdem hat die Zeitschrift bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2006 viele humorvolle (Kurz-)Geschichten von Larcenet veröffentlicht. Zu diesen Serien gehören vor allem Bill Baroud, Les superhéros injustement méconnus, Le Petit Guide de la survie en entreprise und La loi des séries, welche wenig später zudem gesammelt in einer Albenreihe bei Audie/Fluide Glacial erscheinen. Beim Fluide Glacial Magazin macht er sich als produktiver Autor einen Namen, dessen schrägen und parodistischen Arbeiten gepaart mit einer Menge Humor die Leser begeistern.
Darüber hinaus beginnt er die Zusammenarbeit mit Les rêveurs, wo seine Geschichten Dallas cowboy (1997), Presque(1998), On fera avec. (2000) und L’artiste de la famille (2001) veröffentlicht werden. Seit 1997 ist er zudem im Spirou Magazin und beim Verlag Dupuis mit den Cartoon-Serien Pedro le coat (Zeichnungen von Michel Gaudelette) und der La vie est courte (Szenario von Jean-Michel Thiriet) vertreten, die auch für ein jüngeres Publikum geeignet sind. Seine anderen Zeichnungen dieser Zeit werden davon unabhängig gesammelt und in den beiden Bänden 30 millions d’imbéciles (1996) und ni dieu, ni maître, ni croquettes (1998) bei Glénat herausgebracht.
Im Jahr 2000 begegnet er Guy Vidal, der ihm die Leitung von Poisson Pilote bei Dargaud anvertraut. Seitdem produziert er für diese Edition die Alben Les cosmonautes du futur (Szenario von Lewis Trondheim; dt. Die Kosmonauten der Zukunft bei Ehapa und Finix Comics) und Les Entremondes (Szenario von seinem Bruder Patrice Larcenet). Larcenet ist zudem als Zeichner der Dunjon Nebenserie Donjon Parade tätig, die von Lewis Trondheim und Joann Sfar geschrieben und seit 2000 von Delcourt herausgebracht wird. Im Juni 2001 verlässt er Paris und zieht nach Lyon, wo er weiterhin mit seinem Freund Vidal in Kontakt bleibt. Dort entstehen folgende Bände für Poisson Pilote: Une aventure rocambolesque de… (5 Bände über Sigmund Freud, Vincent van Gogh, Attila der Hunne, Robin Hood und Der unbekannte Soldat; dt. bei Reprodukt) und Le retour à la terre (Szenario von Jean-Yves Ferri, dt. Die Rückkehr aufs Land ebenfalls bei Reprodukt).
Ebenfalls für Dargaud beginnt er die autobiografische Serie Le Combat ordinaire im Jahr 2003. Für den ersten Band erhält er den Preis für das Beste Comicalbum beim Comicfestival in Angoulême und der dritte Band wird mit dem Prix de la Ville de Genève pour la bande dessinée ausgezeichnet. Die Serie erscheint in Deutschland bei Reprodukt unter dem Titel Der alltägliche Kampf. Zwei Jahre später beginnt er die Arbeit an der Reihe Nic Oumouk.
Weitere One-Shots erscheinen wiederum bei Les rêveurs, wie Ex abrupto (2005), Correspondances (2006), Critixman(2006), La sens de la vis (2007), L’Angélus de midi (2008) und Peu de gens savent (2010).
2006 veröffentlicht Dargaud eine limitierte Auflage von Combat Ordinaire 3, welche zusätzlich zum Album eine DVD mit dem 52-minütigen Dokumentarfilm Des instants précieux enthält. Dieser Film von Sam Diallo und Laurent Beaufils erlaubt dem Betrachter, Manu Larcenet bei der Erstellung dieses Albums zu folgen.
Im Jahr 2009 wird der Beginn der Serie Blast in Albenform veröffentlicht. Dieser 200-seitige erste Band gewinnt den prix des libraires de bandes dessinées 2010 und ist der Auftakt dieser auf fünf Alben angelegten Serie.