Erwin Sels erblickt am 2. September 1963 in Antwerpen (Belgien) das Licht der Welt.
Als Sohn des durch seine Arbeiten für das Studio Vandersteen bekannten Zeichners Frank Sels, wird Erwin Sels schon in sehr jungen Jahren mit dem Zeichnen von Comicserien infiziert.
Seine Karriere beginnt allerdings erst nach dem Tod seines Vaters richtig in Schwung zu kommen. So entstehen mit dem Szenaristen Jan Bucquoy das Album Une épopée française für die Collection Vécu bei Glénat und der Dreiteiler Frenchy, sowie das Album Les Villes tentaculaires für die Editions Himalaya.
Die Saga van een Wrack, ein gemeinsames Projekt mit Léon Leileu und Ronny Maton, bleibt leider unvollendet.
Für Der Letzte Mohikaner, die Comic-Adapation von James Fenimore Coopers Welterfolg, verwendet er im August 1992 zum ersten Male das Pseudonym Ersel, mit dem er sich schon zwei Jahre später in der Zusammenarbeit mit Jean-François Charles und dessen Serie Die Pioniere der Neuen Welt einen bleibenden Namen in der Branche erarbeitet. Ersel steigt mit Band 7 in die Serie ein, nachdem Charles zuvor in Personalunion sowohl für das Storytelling als auch das Artwork verantwortlich zeigte. Diese aktuell noch laufende Serie wurde zunächst von Splitter, später von Kult Editionen und ab Band 16 von Finix Comics veröffentlicht.
Ein weiteres Projekt mit dem Titel Cheyenne, für das 1995 erste Zeichnungen entstehen, gerät durch akuten Zeitmangel allerdings ins Stocken und wird erst 10 Jahre später mit Hilfe seines guten Freundes Renaud nach diversen Änderungen fertig. Dieses exklusive S/W-Album, welches im August 2005 im niederländischen Valkenswaard zum 20-jährigen Bestehen der Börse erstveröffentlicht wird, findet bei Ulrich Wick und dessen Verlag Wick Comics seine deutsche Publikation und wird dort in einer auf 500 Exemplare limitierten Sonderausgabe speziell zum Comic-Salon 2008 in Erlangen aufgelegt.
In der Zeit zwischen 1999 und 2002 veröffentlicht Ersel die im schottischen Hochland angesiedelte dreiteilige Serie Claymore, für die Nouwens, die Frau von Jean-François Charles – auch bekannt unter dem Pseudonym Ruellan –, die Storyline entwirft. Der erste Band dieser Serie erhält im Oktober 1999 den Grand Prix von Durbuy.
2001 entsteht in Zusammenarbeit mit Francis Delveaux das Album Black Notes – Le dernier Rebelle – welches allerdings ebenfalls noch nicht auf deutsch erschienen ist.
Sein Faible für historische Szenarien vermitteln auch die folgenden Serien Les derniers jours de la Géhenne die Ersel ebenfalls mit Maryse Charles (Nouwens) veröffentlicht und die im Jahre 2002 startende Serie Le gardien de la lance mit Texter Paschalis Van Vosselen (Ferry), von der mittlerweile 5 Bände vorliegen.
Seit 2006 zeichnet Ersel für die deutsche Silberpfeil-Sammlerausgabe (Wick Comics) exklusiv alle nicht existierenden Titelbilder und auch das Cover des Frank Sels Archiv – Band 1 – Auf der Suche nach Alfadir, der letzten Arbeit seines Vaters, stammt von ihm.
Somit schließt sich der Kreis zu den Serien, mit denen Erwin Sels in seiner Kindheit aufwuchs und sowohl seine Profession als auch seine spätere Karriere maßgeblich prägen.