Frank Giroud wurde am 3. Mai 1956 in Toulouse geboren. Seine Leidenschaft für das Schreiben und Zeichnen begann schon sehr früh und er begann 1979 seine Karriere als professioneller Autor. Einige Jahre lang schlug er sich durch, indem er Kurzgeschichten für die Verlage Fleurus, Larousse und Milan veröffentlichte. 1982 kam ein entscheidender Wendepunkt mit der Entstehung von Louis Lerouge mit Jean-Paul Dethorey. Da die Serie bereits bei ihrer Vorveröffentlichung großen Erfolg hatte, ermöglichte dies ihrem Szenaristen direkt, sich ausschließlich dem Schreiben zu widmen. Von da an arbeitete er regelmäßig an mehreren Titeln gleichzeitig in Magazinen für Erwachsene und Jugendliche (Circus, Vécu, Nitro, Spirou, Tintin), in denen auch seine zukünftigen Alben erscheinen sollten. Neben Louis Lerouge veröffentlichte Frank Giroud Pieter Hoorn, Mandrill, Les Oubliés d’Annam, Azrayen, Quintett, Secrets und viele andere Titel, darunter die berühmten Zehn Gebote, eine Kollektiv-Serie, deren einzelne Teile er von so illustren Zeichnern wie Joseph Béhé, Paul Gillon, Michel Faure, oder Franz, aber auch von weniger bekannten Zeichnern wie Bruno Rocco oder Lucien Rollin zeichnen ließ.
Von politischen Intrigen über Familiengeschichten bis hin zu Thrillern und Western hat er die unterschiedlichsten Felder erkundet und fast fünfzig Zeichnern die Szenarien geliefert. 2002 wurde er als Nachfolger von Pierre Christin, Alan Moore und Jean Van Hamme mit dem renommierten Max-und-Moritz-Preis als bester internationaler Szenarist ausgezeichnet. Die Vielfalt seiner Themen ergibt sich zweifellos aus der Vielfalt seiner Interessenschwerpunkte. Er hat eine Leidenschaft für die Vergangenheit (Frank Giroud ist Professor für Geschichte und ehemaliger Schüler der Ecole des Chartes), übte aber zunächst zahlreiche andere Berufe aus (Animateur, Schaufensterdekorateur, Lehrer, Finanzbeamter, Direktor von Freizeitzentren, Grafikdesigner, Reiseführer …) bevor er hauptberuflich zu schreiben begann. Als großer Reiseliebhaber reiste er kreuz und quer durch Afrika, Asien und einen Großteil Europas, und lebte zeitweise in Italien und Para (brasilianischer Amazonas). Nachdem er selbst mehrfach in Kabaretts aufgetreten war, lieh er dann seine Feder bei der Produktion von Sketchen, Kurzgeschichten, Musicals, und Liedern (u.A. für Juliette) und schrieb sogar einen Roman, der von Yvon Le Corre und Laurent Vicomte illustriert wurde. Aber seine Vorliebe gilt Comics, für die er unermüdlich neue Universen schafft …
Bibliographie