Simon Léturgie kommt am 26. Juli 1974 in Caen (Frankreich) zur Welt. Er ist der Sohn von Jean Léturgie.
Simon Léturgie hat mit 9 Jahren das Glück, Franquin dank des Berufs seines Vaters persönlich kennenzulernen, und zeigt selbst schon in jungen Jahren ein großes Zeichentalent. Mit 15 Jahren macht er die Illustrationen für einen Prospekt über den Hafen von La Havre. Nach Beendigung der höheren Schulbildung lassen seine Eltern ihn nur widerwillig im Alter von 18 Jahren nach Brüssel gehen. Dort wird er von keinem geringeren als Yann persönlich in Empfang genommen und schreibt sich beim Institut Saint-Luc ein, um seine Begabung weiter zu entwickeln.
Innerhalb von zwei Monaten hat Léturgie alles in sich aufgenommen, was der Kurs zu bieten hat. Er beschließt daraufhin, dieses Problem professionell anzugehen und dadurch zu lösen, indem er sich für eine Arbeit beim Spirou Magazinbewirbt. Der Chefredakteur Patrick Pinchart betraut ihn mit verschiedenen Animations- und Illustrierungsarbeiten, die es ihm zumindest ermöglichen, seine Stromrechnungen zu bezahlen, die ansonsten Yann wieder einmal für ihn übernommen hätte. Er fängt nun damit an, seine Arbeiten mit dem Pseudonym Slet zu versehen und der Schlaukopf Simon Léturgie nutzt die nächsten beiden Jahre bei seinem Gastgeber erfolgreich aus, um alle möglichen Tricks und Kniffe zu erlernen.
Die anschließende Rückkehr des verlorenen Sohnes nach Paris wird entsprechend gefeiert. Sein Vater Jean Léturgie beschließt daher im Jahr 1995, seinen eigenen Verlag, John Eigrutel Productions, mit seinen beiden Söhnen, Guillaume und Simon, zu gründen. Dadurch profitieren seine beiden Wunderknaben durch die Förderung ihres grafischen Talents bei der Umsetzung der von ihrem Vater erstellten Skripte. Der Name des Verlags offenbart große Diskretion und Bescheidenheit, da Eigrutel den umgekehrten Namen der Familie darstellt. Im selben Jahr erdenken sich Simon Léturgie und dessen Vater den ersten jemals für das Internet gedachten Comic Tatsoin. Diesen erschaffen sie täglich live für die Millionen von Surfern auf den elektronischen Bildschirmen. Um das Mysterium über diese Neuheit zu vergrößern, signiert Simon seine Zeichnungen mit Squad, während sein Vater Berd’Ach verwendet.
Die erste sensationelle Serie im Eigenverlag wird 1996 ins Leben gerufen: Polstar. Daneben muss Simon Léturgie in der gleichen Zeit seinen Wehrdienst absolvieren. Aus einer Laune des Tages heraus werden zudem Comics in Schwarz-Weiß über Simons Kindheit produziert und in einer limitierten Auflage von 1000 Exemplaren per E-Mail-Bestellung verkauft.
Mit seinem Vater arbeitet er ab 1997 zudem an vielen weiteren Projekten, wie Tekila, zusammen. Diese Serie erscheint zuerst bei L’Echo du Centre, bevor sie im eigenen Verlag in 3 Alben veröffentlicht wird. Zur Sicherung des eigenen Werbe-Budgets und um eine ihrer Arbeit würdige Ausgabe zu erstellen, gehen die Abenteuer von Spoon & White, dem schlechtesten Polizisten-Duo, das es jemals in ein Comic-Album geschafft hat, ab 1999 bei Dupuis an den Start. Die Collection Humour Libre bietet den beiden Künstlern ein neues Schlachtfeld, auf dem sich die Beiden mit dem teuflischen Yann und dessen gigantischem Bündel an Gags und großartigen Wortspielen austoben dürfen. Im Jahr 2003 wird Dupuis als Verlierer aus der Schlacht herausgehen und die Serie wird seitdem mit Band 5 bei Vents d’Ouest herausgebracht.
2001 wird das Album Polstar Bonus bei Treize Étrange veröffentlicht und der One-Shot Vioq micmac mit Yann als Co-Autor kommt bei John Eigrutel Productions heraus. Ebenfalls 2001 erscheinen im Lanfeust mag erste Gags unter dem Titel Space cake. Im Jahr 2004 kommen diese gesammelt in dem Band Space cake – Comique Trip bei Vents d’Ouest heraus. Kurz darauf wird der Beginn der Reihe Outre Tombe wiederum bei Vents d’Ouest veröffentlicht, für die er mit seinem Vater das Szenario erstellt. Die Zeichnungen dieser drei Alben, welche in der Tradition von Horrorfilmen gehalten sind, werden von Richard Di Martino angefertigt. Im Jahr 2005 erstellt Simon Léturgie ebenfalls für Vents d’Ouest Zeichnungen für die neu gestartete Collection Commedia, deren Texte von Molière stammen.
Im Jahr 2009 erscheint bei John Eigrutel Productions der One-Shot Mo, bei dem Simon Léturgie sowohl den Text als auch die Zeichnungen selber anfertigt. Ebenfalls 2009 erscheint das 16 Seiten umfassende Werk Scènes de la vie handiquotidienne nach einem Szenario von Phillipe Périé bei Cellule Mission Handicap. Daneben beginnt er die Arbeit an der humorvollen Reihe L’Ours des Carpates, die von Richard Di Martino gezeichnet wird und bei Dupuis erscheint. Seit 2010 arbeitet Simon Léturgie zusätzlich als Zeichner an der Serie Les Quatre Quarts.