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Jean-Claude Servais wurde am 22. September 1956 in Lüttich geboren, und studierte von 1974 bis 1976 am Institut Saint-Luc in Lüttich im Fachbereich Grafik. 1975 wurden seine ersten Seiten unter dem Pseudonym Jicé in der Rubrik „Carte Blanche“ im Journal Spirou veröffentlicht, bevor er drei Episoden der Zeitreisen von Ronny Jackson lieferte, die von Terence und Jean-Marie Brouyère geschrieben wurden, sowie zwei Geschichten von L’Oncle Paul (dieses Mal unter dem Pseudonym Gil Verse und geschrieben von Octave Joly). 1977 wandte er sich der Wochenzeitung Tintin zu, wo er eine Reihe authentischer Geschichten nach Szenarien von Bom und Yves Duval zeichnete. Seine Grafiken verfeinernd, griff er 1980 einen Zyklus von Kurzgeschichten zum Thema Magie und Hexerei auf. Sie wurden 1982 im Album La Tchalette zusammengefasst. Noch bei Tintin zeichnete er 1983 den One-Shot Isabelle, und veröffentlichte zeitgleich bei Bedescope den Band Iriacynthe. Als das Monatsmagazin À Suivre sich an ihn wendete, bot er mit Hilfe des Szenaristen Gérard Dewamme stark regionalgeprägte Geschichten an, zuerst Zärtliche Violetta (in schwarz-weiß), dann Les Saisons de la vie bei Lombard und Les Voyages Clos bei Glénat. 1989 veröffentlichte er mit dem wallonischen Barden und Sänger Julos Beaucarne einen traumhaften Band mit dem Titel L’Appel de Madame La Baronne. Servais beschloss aber, grundsätzlich wieder allein zu arbeiten und bewies sein Talent als Gesamtautor in einigen Alben ohne fremde Hilfe: L’Almanach und La Petite Reine für Casterman, Für Ginevra im Journal Je bouquine, später als Album bei Helyode. 1992 hat er die beiden Teile von Lova, der Geschichte eines Mädchens, das von Wölfen aufgezogen wurde, für die renommierte Kollektion „Aire Libre“ in Angriff genommen. 1998 kam er dann mit Fanchon noch einmal darauf zurück. Parallel dazu zeichnete er für seine Serie La Mémoire des arbres in der Sammlung „Repérages Dupuis“ eine faszinierende Reihe von fast vollständig authentischen Geschichten aus verschiedenen Epochen, inspiriert von historischen Fakten. Sie erinnern an menschliche Dramen in Gaume und in den belgischen Ardennen, einer wilden und prächtigen Region, die er über alles liebt. Diese Arbeiten haben ihm seinen Spitznamen „Mann des Waldes“ eingebracht! In diese Reihe fällt neben Die Kräuterhexe, Die Schöne und das Huhn und Kaffee mit Milch und anderen auch Ein peinlicher Brief, der während des ersten Weltkriegs spielt.

Er hat bis heute noch zahlreiche Serien und Einzelbände vorgelegt, so ab 2001 auch eine Farbversion von Zärtliche Violetta.

Als realistischer und sensibler Zeichner, der in der Tradition der großen Kupferstecher des 19. Jahrhunderts zeichnet, dabei verliebt ist in die Natur, ist und bleibt Servais ein wunderbarer Geschichtenerzähler.

Weitere Informationen zum Künstler

Veröffentlichungen auf deutsch abweichend (Original)
1982 Iriacynthe (Blue Circle)
1982 Zärtliche Violetta (Carlsen) Tendre Violette (N&B)
1984 Die Kräuterhexe (Carlsen) La Mémoire des arbres
1994 Für Ginevra (Arboris) Pour l’amour de Guenièvre
2003 Das Beil und das Gewehr (Epsilon, Finix) La Mémoire des arbres
2004 Kaffe mit Milch (Epsilon) La Mémoire des arbres
2004 Die Schöne und das Huhn (Epsilon) La Mémoire des arbres
2004-2022 Ein peinlicher Brief (Epsilon, Finix) La Mémoire des arbres

 

weitere Veröffentlichungen Im Original
1982 Iriacynthe
1982 La Tchalette
1982-1986 Tendre Violette (N&B)
1983 Buddy Longway
1984 Isabelle
1985 Rocky Luke
1985-1986 Les Saisons de la vie
1986 L’Oiseau de la paix
1988 L’Almanach / Les Diaboliques
1988 Les Voyages clos
1989 L’Appel de Madame la Baronne
1990 Animaux a(d)mis
1992-1993 Lova
1992 La Petite Reine
1992 Pour l’amour de Guenièvre
1994-2004 La Mémoire des arbres
1997 Mon almanach ardennais
1998 Fanchon
1998 Ronny Jackson
1999 La Bd du 3e [millénaire]
2000 Aire Libre
2000 Innuat
2001-2002 Déesse blanche, déesse noire
2003-2007 Tendre Violette (Couleur)
2005-2013 L’Assassin qui parle aux oiseaux
2006 Histoires authentiques et fantastiques
2008 Le Jardin des glaces
2009-2010 Orval
2009 Souvenirs de films
2011 Le Dernier brame
2012-2013 Godefroid de Bouillon
2014-2017 Les Chemins de Compostelle
2018 Le Chalet bleu
2019 Le Fils de l’ours
2020-heute Le Loup m’a dit

 

Kategorien: Künstler

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