Tacconi, Ferdinando

Ferdinando Tacconi war ein italienischer Zeichner, der am 27. Dezember 1922 in Mailand geboren wurde. Tacconi verstarb im Jahr 2006.

Er besuchte die Hochschule für angewandte Kunst von Castello in Mailand und begann dann 1946 als Illustrator für Liebesromane beim Verlag Mondadori.

Ende der 1940er Jahre begann er dann mit den Comics (ital. Fumetti) beim Verlag Giurleo mit Morgan il pirata. Anschließend zeichnete er 1948-49 Miss Diavolo, 1949 Grim l’esploratore und Jack il pilota nach Texten von Gian Giacomo Dalmasso. Er illustrierte vor allem die Abenteuer des jungen italienischen Helden Sciuscia von 1949 bis 1965 für den Verlag Torelli (Text von Giana Anguissola), was für die damalige Zeit ein Riesenerfolg war. Mit Dalmasso formte Tacconi ein erfolgreiches Duo, das noch den Erfolgstitel Nat del Santa Cruz veröffentlichen konnte. Nach den Serien „El Bravo“ Marino le garçon des abîmes (1953, deutsch: Hein) und La pattuglia del cielo (1954) nahm er 1955 den Western mit dem maskierten Helden El Bravo wieder auf und setzte 1955-56 die Serie Bill und Boss in Totem Nr. 1 bis 10 fort.

Ab 1956 arbeitete er für die britische Agentur Fleetway in London im Studio Roy d’Ami. Unter seinen vielen Werken dieser Zeit sticht Jet Morgan nach einer berühmten Radiosendung von Charles Chilton hervor, mit dem Tacconi eine enge Freundschaft verbinden sollte, Paddy Payne, veröffentlicht in Battler Britton und besonders viele Kriegsgeschichten in „War Picture Library“, „Air Ace Picture Library“, „Battle Picture Library“, „Thriller Picture Library“ und „Fleetway Super Library”. Er fertigte auch wieder Cover für romantische Magazine an, veröffentlichte verschiedene Geschichten in „Look and Learn“, „Comet“, „Top Spot“ und „Buster“, Riders of the range in „Eagle“, Jeff Hawke in „Junior Express“, der Daily Express-Beilage.

Zurück in Italien Ende der 60er Jahre lieferte der Mailänder Zeichner dann zwischen 1965 und 1975 einige Seiten für den „Corriere dei Piccoli“ und mehrere komplette Geschichten und Cover an Edifumetto, einen Verlag für erotische Titel. 1973 schuf er mit dem Szenaristen Alfredo Castelli für „Il Corriere di Ragazzi“ eine seiner beliebtesten Serien: Gli Aristokrati (Die Gentlemen GmbH). Sie setzten diese Zusammenarbeit bis 1982 fort. Zusammen schufen sie auch L’Ombra, das die Abenteuer eines unsichtbaren Mannes erzählt. In der Zwischenzeit arbeitete Tacconi für den Verlag Larousse von 1976-77 an der Seite von Manara, Sergio Toppi oder Dino Battaglia an den Gemeinschaftswerken L’Histoire de France , Les grandes découvertes und L’histoire du Far West. Mit Gino d’Antonio zeichnete er 1977 Der Mann der Wüste und 1980 L’Uomo di Rangoon für die Cépim-Ausgaben (von Bonelli, auf deutsch: Ein Mann, ein Abenteuer) und viele Geschichten im Magazin Orient Express. Er zeichnete 1982 Massimiliano Kolbe (Text von Claudio Nizzi) und schuf 1983 für Orient Express Mac lo straniero. Für „Il Giornalino“ produzierte er 1984 mehrere Geschichten, darunter eine Serie basierend auf dem zweiten Weltkrieg in Zusammenarbeit mit Antonio. Seit 1989 ist er regelmäßiger Künstler der erfolgreichen Dylan Dog Serie. 1990-91 zeichnete er Magic Boy , wieder getextet von seinem Kollegen Alfredo Castelli. Aus Leidenschaft für die Luftfahrt adaptierte er 1994 Il sogno di Icaro, und schuf Teresa di Calcuta im selben Jahr, danach Marti Silente von 1995 bis 1997 (mit Ramello). Der Großteil seiner Arbeiten wurde bisher nur in Italien veröffentlicht (außer seiner London-Zeit), manches auch in Frankreich, und nur wenig auf deutsch.

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